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Eos Blog 2023

Psara – Chios

Samstag

Nachdem uns die wenigen im Hafen liegenden Segler von der Schönheit der Insel berichten  – ein Katamaran mit neuseeländischer Flagge ist seit vier, die Franzosen schon mehr als 14 Tagen hier – wollen wir auch nicht gleich weiterhetzen und laufen am Vormittag erstmal zu drei der zahlreichen Kirchen im Ort und auf den „Aussichthügel“ über dem Hafen. Dass an diesem abgelegenen Ort keine Charterer, sondern nur Segler mit viel Zeit anzutreffen sind, versteht sich.

Gegen 13:30 lichten wir dann doch den Anker und steuern mit achterlicher Brise die Insel Chios an. Die anfängliche Hoffnung auf eine ruhige Überfahrt trügt, denn auch heute schütteln uns bei N 16-24kn die achterlichen Wellen von 1 – 2m wieder durch.

Nah 28sm erreichen wir die SW-Küste von Chios mit mehreren bestens geschützten Ankerbuchten, und entscheiden uns für Ormos Angelia, die der Hafenführer als die beste empfiehlt. Wir treffen dort die Elan 44 „shit happens“ (super Name!) aus Österreich. Simone und Daniel kommen zu uns an Bord, wir plaudern bei ihrem Apfelbrand und unserem Campari über die jeweiligen Abenteuer und Pläne. Außerdem hilft mir der technisch versierte Skipper, unser Ruderlager festzuziehen, das durch auffälliges Klacken auf sein etwas zu großes Spiel hingewiesen hatte. Es klackt zwar auch danach noch, aber das verbleibende Spiel ist nur in der Schubstange zwischen Kegelgetriebe und Ruderschaft, was mir unkritisch scheint.

In der stillen, mondlosen Nacht begleitet uns mal wieder der regelmäßige, heimelige Ruf der Zwergohreule.

Sonntag

Auch diese Insel wird von unseren neuen Bekannten so gelobt, dass wir nicht versäumen wollen, von Chios etwas mehr als die eine Bucht zu sehen. Besonders die 10 bis 20 km landeinwärts gelegenen Städtchen Mesta und Pyrgi sollen einen Besuch lohnen – nur, wie dorthin kommen, ohne Landfahrzeug? Wir fahren zunächst 10sm weiter in den kleinen Ort Emporios, weil es dort außer einer malerischen Felsbucht ein Hotel gibt, und vielleicht Taxi oder Mietwagen.

Beim Einsteuern in die Bucht das Unglaubliche: vor Anker liegt eine einzige Yacht, und zwar die uns gut bekannte Diana mit der Ottobrunner Eignerfamilie! Natürlich ist erstmal ein Begrüßungsschluck fällig.

Die Suche nach einer Transportmöglichkeit nach Pyrgi scheitert trotz der Unterstützung einer hilfsbereiten Wirtsfamilie. Wir laufen an der wenig befahrenen Straße entlang, bis uns ein freundlicher Geschäftsmann aus Kanada mitnimmt, der aus der Türkei für einen Wochenendausflug herübergekommen ist – er macht von dort Geschäfte mit Russland, Kasachstan etc.