Mittwoch 11. September
Von Gewitter keine Spur mehr, bei angenehmer Brise kreuzen wir ein paar Meilen in den auf der Westseite Schinousas gelegenen Haupthafen Myrsini.
Libertad kommt am Nachmittag gleich nach der 16 Uhr-Fähre an. Wir feiern das Wiedersehen mit einem schönen Abendessen in einem der einladenden Restaurants des Örtchens.
Donnerstag 12. September
Heute durchqueren wir mit Westwind die kleinen Kykladen, ankern erst auf Irakleia zum Baden, und am Nachmittag dann im Osten von Ano Koufonisi.
Vor Sonnenuntergang verteten wir uns noch die Füße beim Spaziergang zum „Devil’s Hole“ – einer kleinen seewasser-gefüllten Fels-Gumpe.

Freitag 13. September
Mit strammen 5 Windstärken und Welle von schräg achtern erreichen wir in knapp drei Stunden Katapola, den Fährhafen det Insel Amorgos. Dort gibt es Platz für knapp 20 Yachten, doch zum Glück bekommen wir neben dem Fähranleger noch zwei Plätze. Die Nacht wird etwas unruhig mit Schaukelei und auffrischendem Wind.
Samstag 14. September
Amorgos ist es unbedingt wert, mehr als nur den Hafen zu erleben. Wir lassen die hoffentlich sicher verankerten Boote in Katapola zurück und befahren die ca. 30km lange Insel per Mietauto.
Erstes Highlight: das im 9. Jahrhundert gegründete Kloster Panagia Chozoviotissa (Gottesmutter von Chozovi), in atemberaubender Lage im senkrechten Fels der Südostküste.







Sehenswert auch die beiden Bergdörfer Lagada und Tholaria, echte Kykladen-Idylle.
Sonntag 15. September

Wir nutzen den anhaltenden mäßigen Westwind zur Weiterfahrt von Amorgos in Richtung Dodekanes. Als erster Zwischenstopp und Tagesziel bietet sich die unbewohnte Insel Kinaros an, mit einer geschützten Bucht im Süden.
Die Bucht ist sehr eng, und der beste Platz in ihrem Scheitel wird von einem großen Katamaran blockiert. So versuchen wir, seitlich mit Landleine zu den Felsen und Buganker festzumachen. Conny und Bernd gelingt das mit der Libertad gut, wir legen uns in Luv daneben, ankern und übergeben Conny unsere Landleine, um das Heck am Fels festzubinden. Nach einigen Versuchen und in Zusammenarbeit von Conny auf dem SUP mit Christel im Wasser gelingt das zwar – doch der auffrischende Wind drückt uns immer wieder auf die Seite der Libertad; als mir klar wird, dass der Anker nicht hält, brechen wir das Manöver ab, doch es ist schon zu spät: mit einem hässlichen metalluschen Knarren schrappt unser Heckkorb an Libertads Heck entlang, bevor sich die beiden Rümpfe voneinander lösen. Dann verheddert sich auch noch die straff gespannte Landleine in unserem Heckkorb und biegt ihn 10cm nach außen – das ganze nur wenige Meter vor der Felsküste. Endlich ist der Anker oben, und wir sind frei von allen Hindernissen. Das hätte schlimmer ausgehen können – der Heckkorb lässt sich am nächsten Tag mit Winscheinsatz wieder gerade richten, und an der Libertad ist auch „nur“ ein Blechköcher für den Kettenvorlauf verbogen.
Also neues Tagesziel: die etwa 9 Meilen entfernte Insel Levitha. Dort finden wir einen herrlichen Platz im Westteil der großen Bucht.
Montag 16. September
In der Nacht hat der Wind auf Ost gedreht, zum Glück bleibt er schwach und bringt kaum Wellen in unsere Bucht.
Es gibt hier keinen Internetempfang und daher auch keinen aktuellen Wetterbericht. Wir fahren mit dem Dinghy zu viert auf die andere Seite der Bucht, um zu checken, ob man dort Empfang hat – hat man nicht! Als wir einige 100m von der Eos weg sind, fallen erste Regentropfen, die sich schnell zu einem heftigen Schauer entwickeln. Durchnässt erreichen wir unsere Yachten.
Als die Regenwolke weiterzieht, beobachten wir mit banger Faszination einige Windhosen, die zum Glück von uns wegziehen.
Auf der Insel Levitha lebt eine einzige Familie, die einen Bauernhof bewirtschaftet und ein Restaurant mit eigenen Produkten betreibt. Am Abend genießen wir dort gegrillten Fisch und Ziegenschmorbraten und kaufen ein Stück Käse.





Auf dem Rückweg zum Dinghy verlaufen wir uns trotz Mondlicht und Stirnlampen und finden erst nach Umwegen über grobes Geröll zurück an den Strand.
Geburtstag 17. September
Auf der 30 Meilen langen Überfahrt von Levitha nach Kalymnos bei leichtem NW-Wind und klarer Sicht genießen wir den großartige Rundumblick von Astipalaia im Süden, Amorgos, Naxos, Levitha im Westen, Patmos, Ikaria, Samos im Norden bis auf Letos, Kalymnos und Kos im Osten.
Nach 7 Stunden entspannten Segelns machen wir im Stadthafen der Hauptstadt Pothia/Kalymnos fest.


