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Eos Blog 2024

Marinepark Nördliche Sporaden

Freitag 7.6.24

Nach zwei Nächten verlassen wir das idyllische Steni Vala am Freitag Morgen mit Kurs Nord, in Richtung auf unser Ziel Chalkidiki-Halbinsel. Die leichte Brise aus Nord wird im engen Kanal zwischen Alonissos und Peristera bis auf 6 Bft verstärkt.

Die Reste unserer Auflaufform nach dem Absturz aus dem Herd bei Schräglage

Nach mehreren Kreuzschlägen scheuen wir uns nicht, den Volvo zu Hilfe zu nehmen; nach der Engstelle herrscht dann gleich wieder gemütlicher Segelwind, der uns bei ruhiger See in gut sechs Stunden in die Bucht Planitis bringt, eine große, rundum geschlossene Lagune im Norden von Kyra Panagia, idealer Naturhafen und Ausgangspunkt für die weitere Überfahrt nach Norden.

Hier ausnahmsweise ein kleines Video vom entspannten Segeln

Leser unserer früheren Blogs wissen, dass auf Kyra Panagia außer vielen wilden Ziegen nur zwei Mönche leben, und natürlich gibt es auch keinen Handy-Empfang. Wir glauben es kaum: als wir in die riesige Bucht (ca 1sm) einlaufen, sind wir das allererste Boot, und auch am Abend treffen nur zwei weitere Yachten ein.

Da der Wetterbericht für den Schlag zur Chalkidiki Samstag weder besser noch schlechter ist als Sonntag, entscheiden wir uns, zwei Nächte hier in diesem einmaligen Idyll zu verbringen.

Samstag 8.6.24

Nachts grandioser Sternenhimmel. Am Vormittag läuft eine große Motoryacht der Marinepark-Verwaltung ein, und ich fürchte schon, sie wollen die Eintrittsgebühr eintreiben, die seit einigen Jahren auf dem Papier existiert, aber von allen ziemlich konsequent ignoriert wird. Wirklich nähert die Motoryacht sich uns buchstäblich auf Armeslänge, aber nur, um uns freundlich ein Faltblatt mit Infos und Verhaltensregeln zu überreichen. Auf den verschiedenen Inseln des Marineparks gelten zum Schutz der Fauna – unter anderem Mittelmeer-Mönchsrobben – strenge Regeln, Fischen, Tauchen, Ankern ist nur an definierten Stellen erlaubt, für einen Abschnitt gilt komplettes Befahrverbot.

Der Plan war, den Samstag mit Baden und kleineren Reparaturen zu verbringen. Am Morgen fällt mir allerdings auf, dass unsere Photovoltaik-Anlage trotz voller Sonne nur magere 4 Ampere liefert, normal wäre mindestens das doppelte. Also Fehlersuche, Steckverbindungen prüfen, reinigen, nachmessen. Eine Verbindung ist verdächtig heiß, natürlich an der unzugängigsten Stelle im hintersten Achterschiff. Kabel-Verbinder wie Kabelschuhe habe ich zwar an Bord, aber keine passende Größe für die dicken Solarkabel. Aber es muss gehen, irgendwie werden die Enden zusammengeklemmt, und am Schluss steigt der Ladestrom doch auf 8-9A.

Als ich, stolz auf diese Heldentat, endlich eine Badepause einlegen will, stellt sich heraus: Die Wasserpumpe läuft noch länger als sonst – es gibt eine neue Undichtigkeit im Heißwassersystem – ein haarfeiner Strahl tritt aus dem Schlauch aus. Eine gründliche Reparatur muss warten, erstmal lässt sich das Problem durch Absperren des Boilers umgehen.

Erst am Sonntag in Porto Koufo werde ich das undichte Schlauchstück mit einem Reparaturband umwickeln und hoffen, dass es hält.