Samstag, Sonntag 6./7. Juli 25 – Zurück zum Boatyard
Von Xirokampos sind es nur wenige Meilen nach Lakki. Leider reicht heute die schwache Brise nicht zum Segeln. In der Bucht von Lakki angekommen, nutzen wir die Beinahe-Windstille, um das Großsegel zu bergen, denn es bleibt hier beim Segelmacher Sifounis, damit er maßgerecht ein neues schneidern kann.
Am Sonntag morgen geht dann Karl von Bord, um per Taxi den Flug um 10:10 Leros-Athen zu nehmen.
Das Ablegemanöver stellt uns nochmal vor eine kleine Herausforderung, denn man hatte uns den Platz in einer Ecke angewiesen und dann so gut wie zugeparkt, und so versperren uns die Muringleinen der beiden Nachbarn den Weg. Mit Leinenhilfe und – zum Glück – Windstille gelingt das „Ausparken“.
Nachmittags ankern wir am Inselchen Archangelos, uund beginnen mit den Vorbereitungen zum Auskranen: Genua, Bimini, Sprayhood abnehmen und verstauen, Kleidung sortieren etc. etc.
Die Nacht verbringen wir schon an der Tonne von Moor&Dock, und hoffen, dass der vereinbarte Krantermin am Montag nicht zu spät ist.
Es klappt, schon vor 8:30 rufen uns die Werftarbeiter auf und eine Stunde später steht die Eos an Land. Christel nutzt die Waschmaschinen und Trockner für Bettwäsche und Kleidung; auch Schoten und Festmacher waschen wir, und versuchen, nicht allzuviel Dreck vom staubigen Werftgelände an Deck zu verteilen.
Bei 35° C ist nach erledigten Arbeiten die ausgiebige Dusche ein herrlicher Höhepunkt des Tages, und am Abend gibt es noch Thunfisch und gefüllten Kalamari im Restaurant im nahen Belfoutis.
Bucht von Belfoutis im Norden von Leros. Hier entstehen mehrere neue Ferienhäuser
Rückflug dann am Dienstag mit Aegean und Lufthansa.
Freitag, 4. Juli 25: Begegnung mit „Maltese Falcon“
In der wunderschönen Bucht von Pandeli ist reger Betrieb, große Katamarane und Motoryachten kommen und gehen, darunter viele mit türkischer Flagge.
Über Nacht hat ein riesiger Dreimaster in der Bucht geankert mit einem auffälligen Gaffelrigg: die 88m lange SY Maltese Falcon ist eines der ungewöhnlichsten Segelschiffe überhaupt: 2008 gebaut, wurde sie mit drei elektrisch-hydraulisch drehbaren, 58m hohen Masten ausgestattet, auch die je 5 Rahsegel an jedem Mast werden maschinell aus den charakteristisch gebogenen Rahen ausgefahren. Leider konnten wir das imposante Monstrum nur vor Anker und unter Maschine bewundern.
18 Crew, bis 12 Gäste , Charterpreis pro Woche ab 450 000€ (vierhundert-fünfzig-tausend Euro. Nebensaison.)
Hier ein Werftphoto unter Segeln:
Der Wind hat sich inzwischen auf anständige 13-17kn eingependelt, mit gelegentlich noch Böen bis 23kn. Unsere Reise geht bald zu Ende. Am Samstag wollen wir in Lakki sein, um das alte Großsegel beim Segelmacher abzugeben – er nutzt es als Vorlage für ein neues. Daher verzichten wir auf fernere Ziele und fahren nur ein paar Meilen „ums Eck“ nach Xirokampos, das wir ja gestern schon per Mietwagen kennengelernt hatten.
Es bleibt Zeit für einen längeren Landgang zum „Palaiokastro“: von den antiken Mauern ist zwar wenig zu erkennen, dafür bietet die Ruine eine grandiose Aussicht auf die große Bucht.
Bucht Xirokampos von Palaiokastro ausDas selten bespielte Stadion von Leros, mit EU-Mitteln erbautKapelle Panagia Kavouradena, „Mutter Gottes von der Krabbe“Folgen des Meltemi überall
… und hier noch der Sound des griechischen Sommers:
Wir müssen gen Norden, und heute ist der Meltemi nicht ganz so heftig, bevor er am Mittwoch schon wieder zulegen soll.
Kreuzen nach Leros, Wind 13-17kn
So wagen wir uns aus der Deckung und kreuzen mühsam auf bis Leros. Nach 6 1/2 Stunden sind 30 Meilen geschafft, und wir steuern eine der 17 Muringtonnen in Panteli an.
Wir kennen schon den Bojen-Mann Lefteris, der mit seinem Motorboot beim Anlegen hilft. Weil er gerade mit einer anderen Yacht beschäftigt ist, machen wir selbständig an der Boje fest und handeln uns einen Anschiss von ihm ein. Ein kühles Bier versöhnt den eigentlich freundlichen Mann.
Bojenfeld in PanteliIm Restaurant von Dimitris dem Glatzkopf (heißt so)Hafen Panteli, hinten Bojenfeld
Mittwoch 2. Juli 25 – Böen, Böen, Böen
Leider behält der Wetterbericht recht, Böen von 30kn schütteln uns die ganze Nacht durch, und so geht es den ganzen Tag und die nächste Nacht weiter!
Selbst die 300m mit dem Beiboot an Land zu fahren, geht nicht ganz ohne Schaukeln und spritzendes Wasser. Trotzdem fliehen wir von der Eos und verbringen einige Stunden mit einem langen Spaziergang durch Panteli zum Kastell von Leros und über den Ort Platanos zurück.
Ikonostase der Kirche Panagia tou KastrouBlick vom Kastell in die Bucht von PanteliBlick in die Bucht Agia Marina
Donnerstag, 3. Juli 25: Motor macht Ärger
Als ich den Motor starte, um die Batterie etwas zu laden, tritt kein Kühlwasser aus!
Die Ursache: durch den gebrochenen Deckel des Seewasserfilters wird Luft angesaugt
Nach einigen Telefonaten – der Originaldeckel von Volvo könnte bis Dienstag geliefert werden, wenn wir allerdings schon im Flieger sitzen sollten – finden wir beim Ausrüster von Moor&Dock in Partheni einen geeigneten Filter. Also Mietwagen bestellen, mit dem Dinghy an Land, mit dem Auto nach Partheni im Norden der Insel, das Teil abolen, dazu gleich die passenden Schrauben mitnehmen.
Und dann gönnen wir uns erst mal eine Badepause in der Bucht von Xirokampos. Die Reparatur hat Zeit, denn der Meltemi hält uns eine weiter Nacht an der Tonne fest.
Xirokampos im Süden von LerosDer neue Filter wird eingebaut – läuft!
Der Wetterbericht behält recht, Tag und Nacht lässt der Meltemi nicht nach und erreicht in Böen um die 30kn, was bedeutet, dass es uns auch das eine oder andere Salatblatt von der Gabel weht, und selbst im Hafen weiße Schaumkronen die Wellen zieren. Wir liegen aber sehr sicher und recht ruhig, vom gelegentlichen Schwell der Fähren abgesehen.
Zum Glück gibt es eine kleine saubere Badestelle im Hafenbereich. Ich nutze die Zeit für meine ersten Verschönerungsversuche einiger Schrammen mit Gelcoat – das Ergebnis ist nicht perfekt, aber wenigstens etwas besser als zuvor. Der weiße Baaz von meinen Fingern wird mühsam abgeschrubbt…
Auch das „Hafenkino“ wird nie langweilig. Bei unseren übernächsten Nachbarn hält der Anker nicht. Mit dem Dinghy bringen sie ihn neu aus, es klappt ganz gut.
Fromme orthodoxe Fischer setzen gerne die Flagge des Heiligen Nikolaus, des Patrons der Seeleute
Montag, 30. Juni 26: wilde Fahrt nach Pserimos
Laut Wetterbericht und auch nach Augenschein im Hafen sollte der Meltemi am Nachmittag etwas nachlassen, und wir wagen es, um 15.30 auszulaufen. Das Ziel, die Ost-Bucht von Pserimos, ist überwiegend mit Raumkursen zu erreichen. Allerdings pfeifen zwischen den Inseln Kalymnos und Pserimos die Böen noch mit teils bis 31kn durch und treiben uns trotz stark gerefftem Großsegel, ohne Fock, mit 5-6kn nach Osten.
„Piratenboote“ bieten täglich Ausflugsfahrten zwischen Kos, Kalymnos uns Pserimos
In der gut geschützten Bucht ankern wir auf 9m Tiefe, zusammen mit etwa 15 Yachten, darunter einige luxuriöse Zweimaster.
Unsere Törnplanung wird von zwei Faktoren bestimmt:
Das Großsegel wollen wir in Lakki (Leros) reparieren lassen, und
Der Wetterbericht verheißt uns für Samstag bis Montag Sturmböen bis 40kn, d.h. wir müssen uns rechtzeitig an einem sicheren Platz verkriechen.
Das Großsegel haben wir schon am Mittwoch Abend bei Schwachwind abgebaut, und konnten bei der Gelegenheit auch gleich die Rollreffanlage nachspannen.
Nach einer ruhigen Nacht fahren wir mit der Genua nach Lakki, allerdings nicht ohne Überraschung: statt der erwarteten 12kn treffen uns Böen mit über 30kn (7 Bft), zum Glück nur für eine gute halbe Stunde.
Wie befürchtet, erklärt uns der nette Segelmacher Sifounios, dass das Segel nicht mehr lange halten wird, flickt es aber provisorisch für die nächsten Tage. Ein neues wird er dann im Sommer anfertigen.
Geflicktes GroßViel Rot im Wetterbericht…Auch nachts kaum unter 30°! Tags 36°, ohne Wind kaum erträglich
Freitag, 27. Juni 25 zur Muring-Taverne
Wegen der Windprognose wollen wir Samstag im sicheren Hafen Pothia sein, der Hauptstadt von Kalymnos. Ein lohnender Zwischenstopp ist die Bucht Palionissos an der Nordostseite von Kalymnos. Dort gibt es zwei Tavernen mit knapp zwanzig Muringtonnen. Als wir mittags ankommen, sind nur drei belegt, und unsere Reservierung war diesmal unnötig. Abends gegrillter Fisch bei Kaledonis.
Bucht Palionissos, von der Taverne Kaledonis aus
Samstag, 28. Juni 25: wuselige Inselhauptstadt
Auf dem Weg von Palionissos entlang der Ostseite von Kalymnos fahren wir nur mit Genua, teils sogar gerefft, und kommen flott voran, wenn auch etwas schaukelig. Auf den letzten Meilen setzen wir nochmal beide Segel und haben dann bei starken Fallböen vor der Hafeneinfahrt Mühe, das Groß wieder einzurollen.
Felsig und karg: Kalymnos
Mein gestriger Versuch, telefonisch in Pothia einen Liegeplatz zu reservieren, war am griechischen Kompetenzwirrwarr gescheitert: die erste Tefefonnummer war nicht mehr gültig, bei der zweiten wurde ich weiterverbunden an einen freundlichen Menschen, der sich als unzuständig erklärte.
Dementsprechend sind wir sehr erleichtert, am langen Yacht-Kai von Pothia noch eine Lücke zu finden, in die wir den Rumpf der Eos nach Ausbringen des Ankers zwängen können. Obwohl wir schon um 11 Uhr da sind, ist es tatsächlich der letzte freie Platz zumindest in diesem Teil des großen Hafens! Auch die Breite passt gerade – auf beiden Seiten passen nur die Fender noch zwischen Eos und unsere Nachbarn.
Am Kai von Pothia
Übrigens: dass ich einige Tage keinen neuen Beitrag hochgeladen habe, liegt unter anderem an fehlender Netzabdeckung in den entlegeneren Buchten.
Der böige Meltemi hält an. Als wir auf dem Weg von Pythagorio nach Westen das geschützte Lee von Samos verlassen, wird es ruppig. Wir steuern im Süden der Insel Phourni eine Ankerbucht an, liegen dort sicher, aber schlafen kaum wegen der anhaltenden Böen bis 30kn.
Beim Einrollen des Großsegels mussten wir leider einen 70 cm langen Riss im Segel feststellen, nahe dem Schothorn an der Naht des UV-Schutzes.
Dienstag, 24. Juni 25: Parkplatzsuche
Nach einer Notreparatur des Segels starten wir bei leichtem Wind Richtung Süden, mit gerefftem Groß, um es nicht zu überlasten. Die entscheidende Frage ist jetzt, wo kann jemand das Segel reparieren: mit einigen Telefonaten zeigt sich leider, dass es in Patmos keinen Segelmacher gibt, natürlich auch auf keiner der kleinen Inseln Phourni, Arki, Lipsi. Wir müssen daher nach Lakki auf Leros fahren – immerhin überwiegend raume Kurse, die auch ohne Groß zu machen sind.
Unser Plan, im hübschen Fischernest Port Augusta auf Arki festzumachen, scheitert, weil die Plätze dort am Kai alle belegt sind. Nach einem vergeblichen Ankerversuch in der südlichen Ankerbucht entdecken wir im nördlichen Teil der Bucht einige Muringtonnen, von denen eine frei ist. Auch das klappt leider nicht: in der Nähe der Tonne ist das Wasser nur 2m tief, zu knapp für unser 1,90, wenn dort noch Steine liegen. So ganz genau sind die Seekarten hier nicht.
Also ein weiterer Versuch, die Maratho-Bucht an der nahe gegenüberliegenden Insel, wo die beiden Tavernen zwei Muringtonnen ausgelegt haben – aber auch die sind belegt. Als wir dort einen geeigneten Ankerplatz entdeckt, und das Ankermanöver vorbereitet haben, bedehutet uns ein ortskundiger Grieche, an der winzigen Pier längsseits festzumachen – die Tiefe reiche aus. Wir vertrauen ihm, machen fest und finden schon knapp vor dem Kiel eine Tiefe von nur 1,5m !
Mir dem Segelmacher in Lakki verabreden wir die Reparatur für Donnerstag – hoffentlich klappt’s.
Mittwoch, 25. Juni 25
Mir Zwischenstopp zum Baden auf Lipsi geht es mit leichtem raumem Wind weiter Richtung Süd.
Heute soll Karl mit dem Flieger in Samos ankommen.
Wir segeln von Posidonia 6 Meilen nach Westen: nahe dem Flughafen machen wir am Stadtkai von Pythagorio fest.
Aus Athen meldet sich Karl – alles nach Plan bisher, wir verabreden ein gemeinsames Abendessen. Um 19:52 dann die Nachricht: wegen ungünstiger Landebedingingen ist der Flieger wieder umgekehrt, Karl ist in Athen gestrandet!
Tatsächlich weiß Wikipedia, dass der Flughafen Samos einer der schwierigeren ist; die 2km lange Landebahn ist so eng zwischen Bergen und Meer gelegen, dass sie direkt aus einer scharfen Kurve heraus angeflogen wird. Kräftiger Seitenwind weht auch immer, wir spüren ja die Böen im Hafen.
Die Landebahn zwischen Bergen und Meer
Sonntag, 22. Juni 25: ein antikes Technik-Wunder
An der Stelle von Pythagorio lag in der Antike die Hauptstadt Samos. Im 6. Jahrhundert vor Christus baute der Ingenieur Eupalinos zur Wasserversorgung der Stadt ein Aquädukt aus den Bergen zur Stadt. Dazu mussten seine Sklaven einen 1000m langen Tunnel durch den Berg schlagen, der heute als technisches Meisterwerk zu besichtigen ist.
im Tunnel des EupalinosQuerschnitt des Tunnels: oben Versorgungsschacht, unten die eigentliche WasserleitungHier im Vergleich ein Engineering-Projekt des 21. Jahrhunderts: PV-Straßenbeleuchtung – leider fehlen bereits von ALLEN Laternen die Batterien!
Mit 24 Stunden Verspätung kommt Karl schließlich am Sonntag Abend an Bord.
In der Nacht hält der Nordwind an, bei Böen von 23kn brauche ich ein paar Stunden, um das nötige Vertrauen in die Anker zu entwickeln. Ja, die Anker, denn ausnahmsweise haben wir einen Zweitanker V-förmig nach Steuerbord ausgebracht, um einen Sicherheitsabstand von den Felsen einzuhalten. Wäre vielleicht nicht nötig, aber das Boot schwoit so weniger, und unsere Position bleibt stabil.
Wir genießen die einsame, herrliche Bucht, und fahren am Nachmittag nur 1 Meile „ums Eck“ in den einzigen Hafen von Agathonisi. Hier gibt es einen Minimarkt und zwei Tavernen, und vier mal in der Woche eine Fähre nach Samos und zu den Inseln des Dodekanes.
Auf Agathonisi
Donnerstag, 19. Juni 25: nach Samos
In Samos wollen wir ja am Samstag Karl an Bord nehmen. Wir segeln heute 24 Meilen bei wechselnden nördlichen Winden und wenig Welle. Die Seeenge zwischen Samos und der türkischen Küste ist nur eine Meile breit und hat eine gegen die Windrichtung laufende Strömung. Der Plan, in der vom Handbuch als „paradise“ gepriesenen Bucht von Psili Ammos zu ankern, geben wir auf, weil neben den dort schon liegenden Yachten kaum Platz bleibt. So ankern wir beim Örtchen Posidonio in einer großen, gut geschützten Bucht mit rund einem Dutzend Yachten.
Unterwegs haben wir eine fehlende Mutter am Gestell der Solaranlage entdeckt, die ersetzt werden muss. In meinem Sammelsurium finde ich tatsächlich zwei passende Muttern – leider geht bei der Reparatur ein Gabelschlüssel baden, und die Bergungsversuche mit Schnorchel und Neodym-Magneten scheitern. Karl wird Ersatz bringen.
Der sympathisch verschlafene Ort hat eine Taverne, einen sehr kleinen Minimarkt und die obligatorische Kapelle, hier Agios Nikolaos. Frisches Brot gibt es morgens.
Semmeln holenBucht von Posidonio
Freitag, 20. Juni: Chillen in Posidonio
Für Samstag haben wir einen Platz im nur ein paar Meilen westlich gelegenen Pythagorio gebucht, so bleibt uns heute viel Zeit zum Baden, Basteln, Blog schreiben, Lesen etc.
Pythagorio (1600 Einwohner) ist übrigens nach dem Mathematiker und Philosophen benannt, der unter anderem auf Samos lebte. Er verließ die Insel dann im Streit mit dem Tyrann Polykrates – schon damals mochten wohl Autokraten die Wissenschaft nicht.
Unsere bisherige Route. Oben Ikaria und Samos, unten Leros, darunter Kalymnos
Nach der Hochzeit in Carcassonne („destination wedding“ ist im Trend!) Flug von Toulouse nach Frankfurt, Athen, Leros. Diesmal nur mit Handgepäck, das wir bis knapp über das erlaubte Maß vollstopfen. Aufatmen, dass die Airlines (Lufthansa, Aegean) es ohne Murren akzeptieren.
Die Werft ist bei unserer Ankunft nach 18 Uhr geschlossen, hatte uns aber einen Zugangscode gegeben, sowie Instruktionen, wo sie Eos geparkt haben: „vom Eingang links den Weg bis zur Ecke des Zauns“ – dort steht sie leider nicht, und nach 20-minütiger Suche, unterstützt vom Wachmann, finden wir sie in der gegenüberliegenden, rechten Ecke.
Dienstag/Mittwoch, 10./11. Juni – viel Arbeit!
Außer den normalen Arbeiten zum Saisonstart wie Bimini und Sprayhood aufziehen, alle Systeme testen, Wasser auffüllen, und Einkaufen für die nächsten Wochen stehen auch an: Dieselfilter tauschen, Ankerkette markieren, diverse Reparaturen, und vor allem das Deck von reichlich Stau befreien.
Der Krantermin für Donnerstag steht, und am Mittwoch Mittag ist die To-do-Liste noch so lang, dass mir Zweifel kommen, ob das zu schaffen ist. Als dann reichlich Diesel durch mein Ungeschick sich im Boot und Cockpit verteilt, ist die Stimmung am Tiefpunkt. Warum tun wir uns das an?!
Immerhin gelingt die geplante Reparatur des kleinen Risses im Vordeck, und die Sauerei mit dem 2-Komponenten-Epoxid hält sich in vertretbaren Grenzen. Um 22 Uhr ist dann auch das Dinghy aufgeblasen. Wir stellen den Wecker auf 6, um morgens die Restarbeiten zu schaffen.
Gerissenes Vordeck vor der Reparatur (links Ankerkasten, rechts Vorstag-Pütting, Ankerbeschlag demontiert)
Donnerstag, 12. Juni: Kranen, und Aufkreuzen nach Lipsi
Die Jungs von der Werft arbeiten routiniert und perfekt. Um 8:15 rücken sie an mit ihrem fahrbaren Hydraulik-Lift, der die Yacht mitsamt ihrem Lagergestell bewegt, um sie dann auf den „Travellift“ zu laden. Der bringt sie in zwei Gurten hängend dann in ihr Element. Nach genau einer Stunde schwimmt Eos, an einer Boie schließen wir die letzten Vorbereitungen ab, und können endlich lossegeln.
Das Tagesziel Lipsi (ca. 800 Einwohner) ist in vier Stunden erreicht, wobei allerdings der zunächst leichte Nordwind uns doch noch ein Reff abverlangt.
Neue GenuaNeue GangwayNeue Vorhängeam Kai in Lipsi
Der Wetterbericht verkündet mehr Wind als uns lieb ist. Bei Böen über 30kn bleiben wir lieber im sicheren Hafen. Immerhin bringt der starke Wind etwas Erfrischung bei wolkenlosem Sommerhimmel und 25-30°.
Wir verbringen die Zeit mit Spaziergängen, Baden, kleineren Bastelarbeiten – wie Christels neu genähte Vorhänge anbringen -, und Testen der örtlichen Gastronomie. Sehr lecker die Küche beim Platzhirsch Manoulis mit täglich wechselndem Angebot und anständigen Preisen!
Trompe l’oeilOktopusseOktopus, vom Chef flambiert
Neben uns am Kai machen Grit und Jens aus Gmund ihre „Arc en Ciel“ fest, eine perfekt restaurierte Helmsman Baujahr 1981!
Am Montag dann, nach vier Nächten, verlassen wir den Hafen, aber nicht die Insel Lipsi: in der südlichen Kapsalia-Bucht ankern wir zum Baden und zur Übernachtung. Morgen soll der Wind etwas moderater sein.
Dienstag 17. Juni: Überfahrt nach Agathonisi
Die „gute Insel“ Agathonisi (ca 200 Einwohner) kennt kaum jemand, sie liegt etwa 15 Meilen südlich von Samos und etwa ebensoweit von der türkischen Küste. Von unserer Übernachtungsbucht müssen wir Richtung Nordnordost. Weil der Wind wie angesagt mittags von Nord auf Nordwest dreht, kommen wir am Wind ohne eine einzige Wende dorthin, mit gerefften Segeln bei meist angenehmen fünf Windstärken und wenig Welle.
Statt Text heute ausnahmsweise drei Videos vom Kranen:
Samstag und Sonntag dann weiter Arbeiten zum Einwintern:
Sonntag bis Mittwoch 6. – 9. Oktober 2024
Früher, als Eos noch verchartert wurde, fanden wir es anstrengend, zum Ende des Törns immer alle persönlichen Sachen wegräumen zu müssen. Das entfällt jetzt zum Glück – aber: stattdessen sind jetzt viele Arbeiten dazugekommen, die bisher die Charterbasis für uns (mehr oder weniger) erledigt hat: Dinghy einpacken, Motor- und Getriebeservice, Segel reinigen und runternehmen, Anker und Kette reinigen und rauslegen, Wassertank entleeren und reinigen, Starterbatterie mit PV-Anlage verbinden, Leinen und Schoten waschen, Wäsche waschen, Kühlschrank ausräumen, alles innen und außen putzen, Stromkabel und Wasserschläuche aufräumen, Bimini und Sprayhood abbauen, Zinkanoden erneuern,…
Impeller entfernenÖl ablassenSaildrive-Yoga
Tatsächlich sind wir drei Tage fast ununterbrochen beschäftigt. Erst am Dienstag Nachmittag dann ein letzter Genuss-Ausflug per Leihauto zu einigen schönen Plätzen auf Leros.
Windmühlen in PanteliLeros CastlePlatanos, Kirche der Verklärung ChristiLeros CastleIsidoros-Kapelle bei Kokkali
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