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Ins Trockendock (5.-9.10.24 Leros)

Samstag 5. Oktober 2024

Unser Herbsttörn endet hier.

Statt Text heute ausnahmsweise drei Videos vom Kranen:

Samstag und Sonntag dann weiter Arbeiten zum Einwintern:

Sonntag bis Mittwoch 6. – 9. Oktober 2024

Früher, als Eos noch verchartert wurde, fanden wir es anstrengend, zum Ende des Törns immer alle persönlichen Sachen wegräumen zu müssen. Das entfällt jetzt zum Glück – aber: stattdessen sind jetzt viele Arbeiten dazugekommen, die bisher die Charterbasis für uns (mehr oder weniger) erledigt hat: Dinghy einpacken, Motor- und Getriebeservice, Segel reinigen und runternehmen, Anker und Kette reinigen und rauslegen, Wassertank entleeren und reinigen, Starterbatterie mit PV-Anlage verbinden, Leinen und Schoten waschen, Wäsche waschen, Kühlschrank ausräumen, alles innen und außen putzen, Stromkabel und Wasserschläuche aufräumen, Bimini und Sprayhood abbauen, Zinkanoden erneuern,…

Tatsächlich sind wir drei Tage fast ununterbrochen beschäftigt. Erst am Dienstag Nachmittag dann ein letzter Genuss-Ausflug per Leihauto zu einigen schönen Plätzen auf Leros.

Das war’s: 5 Wochen, 18 Segeltage, 350 Seemeilen, 14 Inseln, 600+ Fotos.

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Kurs auf’s Winterlager (2.-4. 10. Kalymnos, Leros)

Mittwoch 2. Oktober 2024

Für Samstag Vormittag haben wir den Krantermin bei Moor&Dock vereinbart, das ist eine Werft mit Trockenlager im Norden von Leros. Daher sollten wir uns jetzt langsam Richtung Norden bewegen.

Mittwoch hat der Meltemi sich etwas abgeschwächt, erreicht aber noch bis 5 Beaufort, so dass wir am Wind meistens noch mit gerefften Segeln fahren. Die See ist durch den Starkwind der letzten Tage auch noch recht unruhig, so dass die Segelei nicht so ganz gemütlich bleibt. Immerhin kommen wir zügig voran, erreichen am Nachmittag die uns wohlbekannte Bucht Palionisos und genießen ein weiteres Abendessen bei Kaledonis.

Donnerstag 3. Oktober 2024

Beim Ablegen spricht uns jemand von seinem Dinghy an, es ist Michel aus Kanada, der mit seiner Yacht schon mehrmals in unserer Nähe lag. Von Yacht zu Dinghy plaudern wir noch ein paar Minuten über unsere jeweiligen Erfahrungen und Pläne, bevor wir die Bucht verlassen.

Der Wind ist inzwischen so gut wie eingeschlafen, und der Volvo kommt zum Einsatz. Immerhin ist unsere Meilenbilanz bisher recht positiv, im Sinne von geringem Motoranteil, ca. 20-25%.

So erreichen wir also Leros, wo Eos überwintern wird. Nach einer Badepause in einer kleinen namenlosen Bucht an der Südostseite motoren wir weiter bis in die Lakki Marina. Meine Anfrage nach einem Platz für heute Nacht war zwar auch gestern wieder abgewiesen worden, aber als ich am Nachmittag nochmal anrufen, bekommen wir eine Zusage. In dieser Marina liegen wir durch den Jahreskontrakt bei Moor&Dock sogar kostenlos – wenn es denn Platz gibt.

Beim Einlaufen in die große Bucht – Leros gilt als einer der größten Naturhäfen des Mittelmeers – dann eine Überraschung: Am Kai liegt ein Schiff mit der deutschen Aufschrift „KÜSTENWACHE“. Auf den zweiten Blick ist das nicht so überraschend, es handelt sich natürlich um einen Einsatz zur Sicherung der europäischen Außengrenze im Rahmen von Frontex.

Ich habe Gelegenheit, mit einem der Polizeioffiziere zu sprechen: der Einsatz läuft schon seit 2016 in verschiedenen Bereichen der griechisch-türkischen Grenze; hier in Leros ist man seit 2 Jahren stationiert an Bord sind ca. 18 Seeleute, außer Deutschen auch Holländer und Polen. Natürlich arbeiten sie auch eng mit der griechischen Coastguard zusammen, deren Schnellboot nebenan an der Pier liegt. Wenn sie bei ihren täglichen Patrouillen ein Schlauchboot innerhalb türkischer Gewässer entdecken, kontaktieren sie die griechische Küstenwache, die eigentlich verpflichtet ist, illegale Grenzübertritte zu verhindern. Sobald ein Flüchtlingsboot europäische Gewässer erreicht hat, sorgen sie für das offizielle Registrierungsverfahren, d.h. die Menschen werden in das „Hotspot“-Aufnahmelager nach Leros gebracht.

Ein seltenes Erfolgserlebnis, sagt er, sei es, wenn sie mal ein Schnellboot aufbringen, den Kapitän festsetzen und ihn als Schleuser der Justiz zuführen können.

Flüchtlingslager von Lakki/Leros

Freitag 4. Oktober 2024

Vor dem Einwintern stehen diverse Wartungsarbeiten an. Allein das Schlauchboot zu reinigen, entlüften und einzupacken, beschäftigt uns fast zwei Stunden.

Für die Arbeiten am Motor, mit denen ich wenig Erfahrung habe, unterstützt uns Bernd tatkräftig aus der Ferne, mit Telefonseelsorge und sogar mit ausführlichen Video-Anleitungen. Zunächst kaufe ich alle nötigen Öle und Filter im Marineladen – um dann zu erfahren, dass es schlauer gewesen wäre, statt der teuren Original-Volvo-Teile baugleich „Generika“ zu besorgen (aber woher nehmen?).

Dann bietet sich ein weiterer Helfer an: als ich Thierry, einem segelerfahrenen Belgier, dessen „Terus“ schon in Kalymnos neben uns lag, erzähle, was ich vorhabe, erkennt er offensichtlich meine Unsicherheit – sein Hilfsangebot nehme ich gerne an, es umfasst sogar die Nutzung seiner Absaugpumpe und des Ölfilterschlüssels, denn ein solcher ist im Laden nicht erhältlich.

Am Abend motoren wir noch anderhalb Stunden zur Leros nördlich vorgelagerten Insel Archangelonisi, und ankern alleine in der ruhigen Bucht. Von hier sind es morgen früh nur zwei Meilen zur Werft.

Abends mondloser Sternenhimmel mit Milchstraße!

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Nochmal Kalymnos und zurück (28.9. – 1.10.24)

Samstag 28. September 2024

Samstag haben wir die Bucht Palionisos als Ziel ausgesucht, im Nordosten von Kalymnos. Dort gibt es nur eine Handvoll Häuser, zwei Tavernen und 18 Muringtonnen, deren Hälfte jeweils einer der Tavernen gehört. Per Telefon bitte ich um eine Reservierung, und der Wirt hängt einen mit „RESERVED“ beschrifteten Fender an eine der großen, stabilen Tonnen. Die sind jeweils mit mehreren Betonblöcken am Grund verankert.

Auf dem Kreuzkurs von Pserimos nach Palionisos nehmen wir bei schwachem Wind zeitweise den Motor zu Hilfe. Die Reservierung wäre nicht nötig gewesen, es bleiben ein paar Tonnen frei. Natürlich gehen wir bei dem Wirt des „Kaledonis“, den ich angerufen hatte, essen. Er klärt uns auf, dass wir an der falschen Tonne liegen: außer ihm hat nämlich auch sein Konkurrent einen Reservierungsfender rausgehängt, und den hatten wir irrtümlich erwischt. Um böses Blut zu vermeiden, wechseln wir also die Tonne – An- und Ablegen an Tonnen ist ja ein simples Manöver, man braucht weder Fender noch Anker, und nicht mal unbedingt einen eigenen Festmacher, denn an den Tonnen hängen kurze Trossen.

Beim Abendessen treffen wir Karen und Paul aus Neuseeland, die heute die gleiche Route gefahren sind wie wir. Sie schicken uns ein paar Bilder der Eos unter Segeln.

Sonntag 29. September 2024

Ab Montag wird starker Meltemi erwartet; wir wollen dann gerne in einer sicheren Marina liegen und fragen beide Marinas auf Leros wegen einer Reservierung an – leider schicken beide Absagen, sie sind ausgebucht! So fahren wir am Sonntag wieder nach Süden, in den Hafen Pothia auf Kalymnos, wo wir vor anderthalb Wochen schon lagen.

Unterwegs passieren wir eine große Fischfarm, und in der Nähe passiert endlich etwas, das wir seit Wochen erhoffen: Delphine! Sie kommen zwar nicht in günstige Foto-Distanz, aber tauchen innerhalb einer halben Stunde immer wieder an verschiedenen Stellen auf, zwischen dreißig und einigen hundert Metern entfernt.

(c) CW

Montag, 30. September 2024 – Hafentag!

Einkaufen, Diesel tanken, baden…

Eine gute Stunde spazieren wir zu Fuß zur Klosteranlage St. Savvas hoch über der Stadt. Der heilige Savvas der Jüngere (1862-1947) gilt als Inselheiliger von Kalymnos, er hat unter anderem in diesem Nonnenkloster gewirkt, und nach seiner Heiligsprechung wurde es nach ihm benannt. Das Kloster ist wie ein kleines Dorf, die Nonnen haben wir nicht zu Gesicht bekommen, nur ihre Ziegen, Hühner und Gänse.

Dienstag 1. Oktober 2024

Die diversen Wetterberichte für heute sind sich zwar über die Windrichtung (NNW), aber nicht über die Stärke einig. Zwischen 7 und 19kn werden angesagt, in Böen mehr. Im Hafen ist es immerhin deutlich ruhiger als Montag, und wir wagen es auszulaufen, mit dem Ziel, wieder in das nördlich gelegene Palionisos aufzukreuzen. Keine gute Idee! Mit 17-20kn bläst der Meltemi, und mit gerefften Segeln kommen wir nur entnervend langsam voran, mit gerade mal 1,5kn Luvgeschwindigkeit (VMG, velocity made good) würden wir das Ziel erst am späten Nachmittag erreichen. So ändern wir den Plan und drehen ab Richtung Pserimos.

Die Wellen, bis zu 1,5m hoch, kommen nun zwar seitlich und bringen uns ab und zu heftig ins Schlingern, aber auf dem Halbwind- bis Raumkurs geht es jetzt zügig voran: gegen 13Uhr können wir im Scheitel der großen Bucht Vathy im Osten von Pserimos in herrlich türkisfarbenen, 4-5m tiefen Wasser den Anker werfen.

Zu unserem Erstaunen sind wir in der großen Bucht zuerst ganz allein, und bis zum Abend kommt nur eine einzige weitere Yacht herein, eine Bavaria mit kanadischer Flagge.

Zwar hält der Wind mit Böen über 20kn bis in die Nacht an und schiebt die Eos hin und her, aber unser Rocna-Anker liegt bombenfest im Sand eingegraben, und 40m Kette halten uns sicher.

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Minimal-invasive Operation (26./27. September)

Donnerstag 26. September

Erstmal danke an meine treuen Leser für eure netten Kommentare!

Donnerstag war ein langer Segeltag, 37 Meilen in acht Stunden bei unterschiedlichsten Bedingungen, erst mit Motorunterstützung an Kos‘ Leeseite entlang nach Osten, dann um die Ostseite von Kos nach Norden gerefft bei Böen von 6 Beaufort.

Als wir in die große Ost-Bucht von Pserimos steuern, weht es noch mit 20kn, aber trotz anhaltendem Wind wird die Anker-Nacht einigermaßen ruhig.

Freitag 27. September

Sonnenaufgang über der türkischen Küste

Da der Wind heute entgegen den Vorhersagen immer noch heftig bläst, bleiben wir in der Bucht.

Beim Ankermanöver gestern fiel Christel auf, dass die Winsch mehr als normal wackelte. Es stellte sich raus, dass zwei der vier Schrauben, mit denen sie auf einer Grundplatte festgeschraubt sein sollte, ins Leere greifen, weil die Grundplatte an diesen Stellen mehrfach durchbrochen ist (nein, nicht durchgebrochen, sondern dort sind aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen einfach große unregelmäßige Lücken, siehe Foto).

Ich schneide ein Brettchen zu und baue es als Verstärkung ein. Allerdings ist die Stelle extrem schwer zugängig, und nur mit Taschenspiegel und tastend gelingt es unter Verrenkungen, von unten die Muttern festzuziehen.

Am Nachmittag fahren wir mit dem Dinghy zum Strand und genießen den Ausblick auf die Insel, das türkisgrüne Wasser und die gegenüberliegende türkische Küste.

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Die Vulkaninsel Nisyros (23.-25.9.)

Wie versprochen herrschen am Montag gute Segelbedingungen mit meist 4 Windstärken aus NW, und wir segeln entspannt in das 24sm entfernte Nisyros.

Montag 23. September

Nisyros ist eine etwa kreisrunde, vulkanisch entstandene Insel südlich von Kos. Sie hat etwa 1000 Einwohner, zwei Häfen und noch recht wenige Touristen. Wir wählen Paloi, den größeren und besser geschützten der beiden Häfen. Wie von Navily empfohlen, melden wir uns dort bei Stavros an, einem Autovermieter, der Seglern gerne und kompetent beim Anlegen hilft und Tipps zum Erkunden der Insel gibt.

Der Hafen hat Platz für 30-40 Yachten, und bei unserer Ankunft gegen 14 Uhr weist Stavros uns einen der vielen noch freien Plätze zu. In den nächsten drei Stunden dann feinstes Hafenkino: im 10-Minuten-Takt neu ankommende Yachten, darunter große Kats, stehen Schlange für die Liegeplätze, Skipper werfen Anker zu früh oder zu spät, brüllen herum und treiben gegen verankerte Boote. Das Inselmotto „stress-free zone“ gilt wohl doch nicht für alle. Wir liegen aber ungestört und plaudern mit unseren Nachbarn Steffen und Marcel, die mit ihrer gut ausgestatteten Bavaria 49 Kojencharter betreiben.

Dienstag 24. September 2024

Wir fahren mit einem Kleinwagen (natürlich von Stavros) in das fast verlassene Dorf Emporion und bewundern die „Natursauna“: in dieser kleinen Höhle herrschen andauernd feuchtwarme 40°, ein Effekt der heißen tiefen Gesteinsschichten.

Die Straße führt in die Caldera von 3km Durchmesser. Mehrere Krater spucken schwefelige Dämpfe aus, es stinkt nach faulen Eiern.

Am Abend besuchen wir noch den Hauptort Mandraki mit einem imposanten Kloster (14. Jhdt.), und leisten uns im Fischlokal „Γευsea“ (ein Wortspiel, γεύση/yevsi heißt Geschmack) ein feines Abendessen mit Sonnenuntergang.

Mittwoch 25. September

Wir umrunden Nisyros mit dem Boot im Uhrzeigersinn, und stellen wieder mal fest, wie stark eine solche Insel den Wind ablenkt und stört. In Lee kommt der Wind mal aus der Gegenrichtung, mal fällt er ganz aus.

Am Nachmittag ankern wir auf Gyalos, einer nahen Nachbarinsel von Nisyros. Hier wird Bimsstein industriell abgebaut, nahe dem Ankerplatz gibt es zwei Verladekais, und leider hört man auch die Bagger, aber dafür liegen wir recht ruhig und hoffen, dass die Arbeiten nachts eingestellt werden…

Kaffeepause bei 5 Beaufort

Übrigens: ich hab keine Ahnung, wer diesen Blog liest, daher würde ich mich über jeden Feedback freuen – gerne als Kommentar hier auf der Seite.

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Ins Reich der Piraten (18.-22.9., Kalymnos, Pserimos, Kos)

Mittwoch 18. September

Heute ist eine Inselrundfahrt durch Kalymnos per Pkw angesagt. Neben „normalen“ Strandtouristen begegnen uns viele junge Kletterer, die mit Roller oder Motorrad einen der zahlreichen Kletter-Spots ansteuern. Die steilen Felswände der kargen, 676m hohen Insel gelten seit den 1990er Jahren als ideales Revier für Kletterer.

Donnerstag 19. September

Am Wochenende ist heftiger Meltemi angesagt, und danach müssen wir unsere Törnplanung richten. Weil die Libertad noch viele Meilen zu ihrem Heimathafen Koilada vor sich hat, entscheiden Conny und Bernd, noch vor dem Starkwind den Rückweg anzutreten, und so trennen sich unsere Wege wieder. Mit Eos planen wir die Starkwind-Tage im nur 20sm entfernten Hafen von Kos abzuwettern, und so können wir uns noch Zeit lassen. Die Nacht zum Freitag verbringen wir in der Süd-Bucht von Pserimos, einer Nachbarinsel von Kalymnos mit (laut Wikipedia 2017) 24 Einwohnern. Der feine Sandstrand, herrlich zwischen schroffen Felsen gelegen, zieht Tagestouristen an: die Hafenhandbücher warnen vor den „Piraten“-Schiffen, die tagsüber Hunderte Gäste von Kos und Kalymnos in die Bucht bringen und alle Plätze im Hafen belegen. Tatsächlich herrscht ein reger Verkehr dieser großen, abenteuerlich aufgemotzten Schiffe mit ihren schweren Dieselmotoren. Daher ankern wir zunächst frei und legen uns erst nach 16 Uhr, als die Piratenboote weg sind und Ruhe einkehrt, an den gut windgeschützten Kai. Leider steht doch die ganze Nacht etwas Schwell in den Hafen.

Freitag 20. September

Als wir gegen 10 den Hafen verlassen, ist von dem angekündigten Nordwestwind noch wenig zu spüren, aber sobald wir aus dem Lee der Insel herauskommen, frischt es auf gute 5 Windstärken auf – bei dem Halbwindkurs nach Kos eine flotte Segelei.

Wir haben per Navily (eine Segler-App) drei Nächte im Hafen von Mandraki, der im Nordosten gelegenen Inselhauptstadt von Kos reserviert. Als wir gegen Mittag dort einlaufen, melden wir uns per Funk bei der Marina und werden angewiesen, im Hafenbecken abzuwarten, die Crew sei beschäftigt. Es dauert dann noch 90 Minuten, in denen wir mit mehreren anderen Yachten langsam kreiseln, und beobachten, wie nacheinander mehrere große Motoryachten, deren Anker sich irgendwie verheddert hatten, mit Hilfe der Marineros befreit werden.

Endlich wird uns dann ein Liegeplatz zugewiesen, und wir machen direkt vor der mächtigen Mauer der Festung Neratsia fest, die im 14. Jahrhundert vom Johanniterorden erbaut wurde (zur Zeit wegen Renovierung geschlossen).

Der Hafen, eigentlich sehr attraktiv in einem etwa kreisrunden, rundum geschützten Becken von ca. 300m Durchmesser gelegen, erweist sich leider als sehr unruhig: den ganzen Tag fahren Schiffe ein und aus, große Motoryachten ebenso wie mehr als 10 der berüchtigten Piratenboote. Schwell gibt es auch, und nachts dröhnende Diskomusik dazu!

Samstag 21. September

Pausentag.

Christel leidet plötzlich unter einer Erkältung, und auch mein Hals kratzt ein wenig. Bei einem kurzen Spaziergang zum Strand stellen wir fest, dass die angekündigten 6 Windstärken nicht übertrieben waren, das Meer ist voller Schaumkronen.

Im Ort viel Betrieb, immer wieder kommen Touristen per Fähre oder Bus an und ziehen ihre Rollkoffer über den Kai. Täglich gehen auch Fähren ins nur 20 Minuten entfernte Bodrum. Für Griechenland ungewöhnlich ist die große Zahl der Radler, auf Kos gibt es ausgewiesene Radwege und jede Menge Verleiher.

Wir bemerken, dass einer der Relingsfüße gebrochen ist. Zufällig hatte mir Bernd das passende Ersatzteil dagelassen, weil es auf sein Boot nicht passte. So nutze ich den Pausentag, das Teil auszutauschen – auch das ist wieder mal nicht so einfach wie man meinen sollte, denn erst verschwindet mein Schraubendreher für immer im Hafenbecken, und dann ist die Relingsstütze in dem alten, kaputten Teil unzertrennlich fest korridiert. Zum Glück finde ich einen geschickten Mechaniker mit einer Flex, der das Teil in 5 Minuten durchtrennt, und nicht mal Bezahlung erwartet.

Sonntag, 23. September

Kleine Inselrundfahrt: neben der erwähnten Festung ist die wichtigste Sehenswürdigkeit von Kos das Asklepieion. Ebenso wie Epidauros und viele andere war es in hellenistischer Zeit (und auch später noch) nicht nur Kultstätte für Asklepios, den Gott der Heilkunst, sondern vor allem ein bedeutendes Sanatorium und Zentrum der Medizin. Hippokrates wurde auf Kos geboren und soll hier studiert und gelehrt haben.

Weiter fahren wir durch dichte Zypressenwälder in das für seine tolle Aussicht gelobte Bergdorf Zia, und sind etwas enttäuscht: die einzige Straße dieses einst idyllischen Dorfs besteht aus einer endlosen Reihe der üblichen Läden, die Kleider und Kühlschrankmagneten, Keramik und Kitsch, Schmuck und Traumfänger feilbieten.

Ein passables Mittagessen in einer der vielen Tavernen von Zia versöhnt uns mit diesem unerwarteten Touristenzentrum mitten in der Berglandschaft von Kos.

Aufwändiges Werk: Christel näht ihre Trachten-Strickjacke zusammen
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Von den Kleinen Kykladen zum Dodekanes (11.-17. September 2024)

Mittwoch 11. September

Von Gewitter keine Spur mehr, bei angenehmer Brise kreuzen wir ein paar Meilen in den auf der Westseite Schinousas gelegenen Haupthafen Myrsini.

Libertad kommt am Nachmittag gleich nach der 16 Uhr-Fähre an. Wir feiern das Wiedersehen mit einem schönen Abendessen in einem der einladenden Restaurants des Örtchens.

Donnerstag 12. September

Heute durchqueren wir mit Westwind die kleinen Kykladen, ankern erst auf Irakleia zum Baden, und am Nachmittag dann im Osten von Ano Koufonisi.

Vor Sonnenuntergang verteten wir uns noch die Füße beim Spaziergang zum „Devil’s Hole“ – einer kleinen seewasser-gefüllten Fels-Gumpe.

Freitag 13. September

Mit strammen 5 Windstärken und Welle von schräg achtern erreichen wir in knapp drei Stunden Katapola, den Fährhafen det Insel Amorgos. Dort gibt es Platz für knapp 20 Yachten, doch zum Glück bekommen wir neben dem Fähranleger noch zwei Plätze. Die Nacht wird etwas unruhig mit Schaukelei und auffrischendem Wind.

Samstag 14. September

Amorgos ist es unbedingt wert, mehr als nur den Hafen zu erleben. Wir lassen die hoffentlich sicher verankerten Boote in Katapola zurück und befahren die ca. 30km lange Insel per Mietauto.

Erstes Highlight: das im 9. Jahrhundert gegründete Kloster Panagia Chozoviotissa (Gottesmutter von Chozovi), in atemberaubender Lage im senkrechten Fels der Südostküste.

Sehenswert auch die beiden Bergdörfer Lagada und Tholaria, echte Kykladen-Idylle.

Sonntag 15. September

Nordkap von Amorgos

Wir nutzen den anhaltenden mäßigen Westwind zur Weiterfahrt von Amorgos in Richtung Dodekanes. Als erster Zwischenstopp und Tagesziel bietet sich die unbewohnte Insel Kinaros an, mit einer geschützten Bucht im Süden.

Die Bucht ist sehr eng, und der beste Platz in ihrem Scheitel wird von einem großen Katamaran blockiert. So versuchen wir, seitlich mit Landleine zu den Felsen und Buganker festzumachen. Conny und Bernd gelingt das mit der Libertad gut, wir legen uns in Luv daneben, ankern und übergeben Conny unsere Landleine, um das Heck am Fels festzubinden. Nach einigen Versuchen und in Zusammenarbeit von Conny auf dem SUP mit Christel im Wasser gelingt das zwar – doch der auffrischende Wind drückt uns immer wieder auf die Seite der Libertad; als mir klar wird, dass der Anker nicht hält, brechen wir das Manöver ab, doch es ist schon zu spät: mit einem hässlichen metalluschen Knarren schrappt unser Heckkorb an Libertads Heck entlang, bevor sich die beiden Rümpfe voneinander lösen. Dann verheddert sich auch noch die straff gespannte Landleine in unserem Heckkorb und biegt ihn 10cm nach außen – das ganze nur wenige Meter vor der Felsküste. Endlich ist der Anker oben, und wir sind frei von allen Hindernissen. Das hätte schlimmer ausgehen können – der Heckkorb lässt sich am nächsten Tag mit Winscheinsatz wieder gerade richten, und an der Libertad ist auch „nur“ ein Blechköcher für den Kettenvorlauf verbogen.

Also neues Tagesziel: die etwa 9 Meilen entfernte Insel Levitha. Dort finden wir einen herrlichen Platz im Westteil der großen Bucht.

Montag 16. September

In der Nacht hat der Wind auf Ost gedreht, zum Glück bleibt er schwach und bringt kaum Wellen in unsere Bucht.

Es gibt hier keinen Internetempfang und daher auch keinen aktuellen Wetterbericht. Wir fahren mit dem Dinghy zu viert auf die andere Seite der Bucht, um zu checken, ob man dort Empfang hat – hat man nicht! Als wir einige 100m von der Eos weg sind, fallen erste Regentropfen, die sich schnell zu einem heftigen Schauer entwickeln. Durchnässt erreichen wir unsere Yachten.

Als die Regenwolke weiterzieht, beobachten wir mit banger Faszination einige Windhosen, die zum Glück von uns wegziehen.

Auf der Insel Levitha lebt eine einzige Familie, die einen Bauernhof bewirtschaftet und ein Restaurant mit eigenen Produkten betreibt. Am Abend genießen wir dort gegrillten Fisch und Ziegenschmorbraten und kaufen ein Stück Käse.

Auf dem Rückweg zum Dinghy verlaufen wir uns trotz Mondlicht und Stirnlampen und finden erst nach Umwegen über grobes Geröll zurück an den Strand.

Geburtstag 17. September

Auf der 30 Meilen langen Überfahrt von Levitha nach Kalymnos bei leichtem NW-Wind und klarer Sicht genießen wir den großartige Rundumblick von Astipalaia im Süden, Amorgos, Naxos, Levitha im Westen, Patmos, Ikaria, Samos im Norden bis auf Letos, Kalymnos und Kos im Osten.

Nach 7 Stunden entspannten Segelns machen wir im Stadthafen der Hauptstadt Pothia/Kalymnos fest.

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Auf zu neuen Ufern (4.-10. September 2024)

Seit über einer Woche sind wir wieder unterwegs – Zeit für einen neuen Eintrag!

Im August war ich eine Woche in Volos, um Eos vorzubereiten für die Überführung nach Leros, unserem künftigen Heimathafen. Von den diversen Bastelarbeiten, Ärgernissen und Verbesserungen will ich vorerst schweigen, vielleicht später mehr dazu.

Am 10. August übergab ich das Boot dann an Edwin, der es mit wechselnder Crew nach Paros brachte.

Mittwoch 4. September 2024

Wir kamen also am Mittwoch in Paros an und trafen Christine und Edwin im Hafen von Paroikia, wo sie uns die frisch geputzte Eos wieder übergaben.

Der einzige ernsthafte Schaden der Etappe Volos -Paros: Heckklappe lädiert! Die Reparatur kostete Edwin einige Tage und einige Scheine, gelang aber dank unseres treuen Vasilis in Lavrio perfekt.
So sieht der Loggegeber nach einigen Wochen im Hafenwasser aus

Donnerstag 5. September: Kollision im Hafen!

Eos liegt zwischen anderen Yachten an der etwas unruhigen Außenseite des Hafenkais von Paroikia (Inselhaupstadt Paros). Wenn die Fähren kommen, schaukeln dort alle Boote kräftig nach links und rechts. Plötzlich ein lauter Schlag, unser Masttopp ist mit dem Mast des Nachbarn zusammengestoßen. Der Verklicker ist verbogen, sonst kein erkennbarer Schaden.

Zum Glück finden wir einen Bootsservice in Paroikia: am nächsten Morgen rücken drei Jungs an, einer klettert routiniert in dem Mast, richtet das verbogene Teil und ersetzt bei dieser Gelegenheit auch die fehlende Spinnakerfall. Außerdem nimmt sich Graham, der britische Klempner und Allround-Handwerker unserer wieder mal lecken Wasserleitung an und ersetzt einige undichte Rohrverbinder. Er erklärt mir, dass die im Frühjahr von seinem Kollegen in Volos rausgeschmissenen Kunststoffteile das einzig wahre und viel besser sind als die Schlauchschellen, die jener eingebaut hat.

Freitag, 6. September

Mittags, nach Abschluss der Reparaturarbeiten, dann endlich der erste Segeltag. Unser Törnziel Leros liegt ja im Osten, aber bis dahin ist viel Zeit, und so fahren wir erstmal in westlicher Richtung.

Nach einem ersten Badestop an einem Strand mit dem unglaublichen Namen Kakapups – oder sollte man nicht alles glauben, was GoogleMaps verbreitet? – finden wir einen schönen Ankerplatz zwischen Antiparos und Paros.

Samstag bis Montag 7. – 9. September

Bei mäßigem Meltemi geht es weiter vorbei an Antiparos‘ Südküste und der kleinen Insel Despotiko. Für Samstag Nacht, Sonntag und Montag ist viel Wind angesagt – wir entscheiden uns für die gut geschützte Faros-Bucht im Südosten von Siphnos und erleben dort zwei unruhige Nächte. Selbst in der geschützten Bucht weht es so, dass man beim Schwimmen aufpassen muss, um nicht abgetrieben zu werden.

Mit Baden, Lesen, und einer kleinen Wanderung zur wunderschön gelegenen Kapelle Chrysopigi verbringen wir die Zeit, bis am Montag Mittag der Wind auf angenehme 4 Beaufort abfällt.

Montag abend ankern wir in einer großen Bucht zwischen Antiparos und Despotiko.

Dienstag 10. September

Ein großes Tief ist von Italien im Anzug und soll ab Dienstag Nachmittag Südwestwind und Gewitter bringen, darum müsssen wir einen entsprechend geschützten Platz suchen – wir segeln früh los und erreichen am frühen Nachmittag die hübsche Almyros-Bucht im Osten von Schinousa. Die zahlreichen Gewitter ziehen in fast 100 Meilen nördlich durch, bringen uns die ganze Nacht Wetterleuchten, aber keinen Tropfen Regen, keinen Sturm!

Schinousa ist Teil der sogenannten Kleinen Kykladen, einer Gruppe dünn besiedelter, felsiger Inseln im Süden von Naxos.

Conny und Bernd sind mit ihrer Libertad ebenfalls dorthin unterwegs, und wir wollen sie treffen und einige Zeit gemeinsam segeln.

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(Wie) im Flug nachhause (Juni 2024)

Diesen letzten Eintrag unseres Sommertörns schreibe ich am Flughafen (und später zuhause).

Die Ankerwinsch ist also ersetzt, sie wurde drei Tage nach dem Exitus ihres Vorgängers per Kurier aus Athen über Volos und per Fähre nach Alonissos geliefert und dann abends am gleichen Tag eingebaut.

Um die Zeit bis zur Lieferung zu nutzen, segeln wir am Mittwoch (26.6.) noch von Steni Vala nach Skantzoura, das ist eine kleine unbewohnte Insel 15sm südlich von Alonnisos, und ankern dort an dem noch kleineren, vorgelagerten Eiland Prasso, als einzige Yacht.

Da neuerdings unser Ankerlicht den Dienst verweigert – wahrscheinlich ein Kontaktproblem, das aber nur durch Aufentern ins Masttopp lösbar wäre – hänge ich ersatzweise meine LED-Lampe aus dem Baumarkt ins Cockpit, und zwar im energiesparenden Flackermodus; das blau-rote Geflimmer lässt Diskofeeling aufkommen.

Die ersten Ankermanöver ohne Winsch: das Einholen von 40m Kette und dem 14kg-Anker klappt gut, auch wenn mein Rücken mich noch ein paar Tage dran erinnert. Für das Ankern auf Prasso und dann Donnerstag in Votsi nutzen wir den etwas leichteren Bruce-Anker mit 50m Trosse, die natürlich viel leichter zu handhaben ist als die Kette.

Mit dem Mechaniker Nikos Manamatenios haben wir ausgemacht, dass wir für die Reparatur am Donnerstag Nachmittag nach Votsi kommen, einen Nachbarort des Inselhauptortes Patitiri (Alonnisos). Dort hat er seine Werkstatt. Wir ankern mitten in dem kleinen Hafen vor hohen Felsen, denn der gemauerte Kai ist für die Kaikis reserviert. Später am Nachmittag bringen wir zusätzlich zum Heckanker noch eine Landleine aus. Als wir schon nicht mehr mit einer Reparatur am gleichen Tag rechnen, ruft Nikos an, wo wir denn bleiben – wir sollten an den Kai kommen, damit er nicht alles Werkzeug auf sein Boot laden muss. Also nochmal Anker auf, dann neu ankern und mit dem Bug in eine enge Lücke am Kai. Zwischen den Fischerbooten anzulegen, ist heikel, weil kaum abzusehen ist, wo deren Muringleinen und Anker liegen. Tatsächlich stellen wir beim Schnorcheln fest, dass unser Anker mit einer Fluke ganz knapp neben einer schräg verlaufenden, armstarken Kette liegt. Wenn er sich dort verhakt, ist er ohne einen Flaschentaucher kaum frei zu bekommen. Aber wir haben Glück am nächsten Morgen, und der Anker lässt sich ohne Problem hochziehen.

Auch der Einbau am Donnerstag Abend verläuft einigermaßen glatt, wenn auch die Monteure in dem schwer zugängigen Ankerkasten nur unter Verrenkungen arbeiten können.

Einbau der Winsch

Am Abend dann – kaum ist die Reparatur vollendet und bezahlt – beschimpfen uns ein paar ältere Männer auf Griechisch, weil wir den Platz eines der ihren belegen. Ich versuche auf Griechisch zu erklären, das Manamatenios uns den Platz angewiesen und gemeint hat, eine Nacht könnten wir bleiben. Mein Radebrechen zaubert ein Lächeln in das Gesicht des besonneren der Herren, und er beschwichtigt seine Kumpels – wir bleiben und gehen erst mal essen in die über dem Hafen an Fels gelegene Taverne.

Wir wollen am Sonntag Abend den Pagasitischen Golf erreichen, und haben bs dahin noch drei mittlere Tagesetappen von jeweils rund 20sm vor uns. Der Wetterbericht verspricht leichten Nord- bis Nordostwind, so dass das gut machbar sein sollte.

Freitag 28.6.

Bald ist die Südspitze von Alonnisos ereicht, dann springt der Wind im Kanal zwischen den Inseln mehrmals fast 180° um und strapaziert unsere Geduld, bis wir in Luv der Inseln wieder im freien Wind weiter segeln können zum Tagesziel Skopelos Stadt.

Unser treuer Rocna-Anker, perfekt eingegraben im Sand

Samstag 29.6.

Pünktlich um 9:30 kommt der bestellte Tankwagen. Obwohl wir erst gut 60 Liter Diesel verbraucht haben, füllen wir den Tank schon mal auf, um in Volos Zeit zu sparen.

In der Nacht hat sich der Meltemi auf über 20kn verstärkt, und draußen vor dem Hafen sieht die See recht ungemütlich aus, große, unregelmäßige Wellen und Schaumkronen. Erst als es am frühen Nachmittag nachlässt, fahren wir stark gerefft raus, eine gute Entscheidung, denn schon bald nimmt der Wind so weit ab, dass wir die Segel ganz ausrollen können. An Skopelos‘ Nordkap wird es dann nochmal richtig unangenehm durch Kreuzseen. Für die letzten Meilen bis Skiathos brauchen wir dann den Volvo. Aufgrund der vielen dort ansässigen Charterfirmen ist es in Skiathos meistens schwer, einen Platz zu finden. Aber da wir schon recht viele Boote heute rausfahren gesehen haben, die offensichtlich heute am Samstag ihren Törn beginnen, wagen wir es, und der Hafenmeister weist uns einen sicheren Platz zu.

Beim Landgang drängen wir uns mit tausenden anderen Touristen und Partyvolk durch die Straßen mit ihren unzähligen Tavernen, Cafés und Läden.

Sonntag 30.6.

Heute beginnen wir mit einem kurzen Badestopp auf Tsougria, einer der beliebten kleinen Inseln, die die Ausflugsboote von Skiathos täglich ansteuern. Bevor sie „unseren“ Strand ereichen, sind wir wieder weg und mit herrlichem Halbwindkurs mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs nach Westen zum Golf von Volos.

Mit 7,2 Knoten in den Pagasitischen Golf!

Wir ankern an der Westseite des Inselchens Palio Trikeri, in Sichtweite des ehemaligen Frauenklosters. Die alte Frau, die als einzige noch dort wohnt, sperrt uns gerne die Kirche auf.

Kloster Evangilistria auf Palio Trikeri im Abendlicht

Montag 1.7.

Bei Flaute motoren wir die letzten 3 Stunden nach Volos, und machen uns daran, alles für den Flug nach München einzupacken. Da diesmal keine Chartergäste mehr kommen, können wir immerhin auch persönliche Dinge an Bord lassen.

Wir blicken zurück auf fünf herrliche Wochen mit durchgehend sommerlichem Wetter, zwar mit den üblichen technischen Problemen, aber ohne jede bedrohliche Situation, mit vielfältigen Natureindrücken.

Hier seht ihr nochmals die gesamte Route der 5 Wochen (509sm) – bitte auf das Bild klicken! – dann könnt ihr reinzoomen!

Dienstag früh mit Condor nach München.

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Eos Blog 2024

Zurück in die Sporaden – mit Hindernis

Fast eine Woche seit dem letzten Eintrag! Endlich geht es weiter, mit Sommerwetter satt und einer bösen Überraschung.

Samstag 22.6. – mit Rückenwind nach Süden

Samstag stehen wir vor der Sonne auf, denn wir haben 40 Meilen vor uns für den Rückweg in die Sporaden. Der Meltemi ist zurück, und schiebt uns mit 5-6 Beaufort zügig nach Süden. Bei heftiger Schaukelei kommen erste Gedanken an Seekrankheit auf, aber dank Vomex bleiben wir verschont und können sogar den rasanten Trip genießen.

Start bei Sonnenaufgang – hinten unübersehbar der Berg Athos.

Am Nachmittag, in der perfekt geschützten Planitis-Bucht, versuche ich mich wieder an einigen Reparaturarbeiten, z.B. an der über der Saling angebrachten „Dampferlicht“. Leider zunächst ohne Erfolg.

Sonntag 23.6.

Wir segeln die Küste von Kyra Panagia entlang zur gleichnamigen Bucht im Südwesten der Insel.

Außer dem Mönch und vielen Ziegen leben hier einige Esel und Maultiere.

Montag bis Mittwoch 24.-26.6. – Ein Wrack und eine defekte Winsch

Gegenüber von Steni Vala liegt seit ein paar Jahren Steni Vala das Wrack eines Arbeitsschiffes, von dem wir schon viel gehört haben. Wir ankern davor und schnorcheln ein bisschen. Anders als in den letzten Tagen sind wir hier nicht allein, das Wrack ist in Reichweite der Chartercrews und gilt als Attraktion.

Beim Anlegen im vertrauten Steni Vala dann die böse Überraschung: die Kette ist schon ca. 40m raus, wir sind ein paar Meter vor dem Kai, ich will die Kette noch weiter fieren – die Winsch macht nur noch klick, nichts weiter rührt sich. Der Wind ist schwach, wir haben schon einen Festmacher am Nachbarboot und können ohne Gefahr das Anlegemanöver abschließen. Der erste Gedanke: liegt es an der Sicherung? Aber auch mit der Ersatzsicherung keine Funktion! Bei Betätigung werden die Kabel nach wenigen Sekunden extrem heiß – offensichtlich ist der Antrieb blockiert und verursacht einen Kurzschluss. Wir rufen mit Alex‘ Hilfe einen Mechaniker, der am Dienstag Morgen kommt, die defekte Winsch ausbaut, und sie für nicht reparabel erklärt.

Der Ersatz soll am Donnerstag per Fähre geliefert werden.

Donnerstag 26.6.

Ich schreibe dies am Donnerstag Nachmittag in Votsi. Hier warten wir seit 4 Stunden auf den Mechaniker. Seine letzte Aussage war, die Winsch komme mit der 13.30-Fähre, seitdem antwortet er nicht…

Update: um 18 Uhr kam er mit der Winsch, um 19.30 war sie installiert – sie läuft wie geschmiert und kaum halb so laut wie die alte!