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Eos Blog 2023

Arkos – Samos – Chios

Freitag 2.6.

Freitag starten wir bei trübem Wetter Richtung NW, zunächst mit Ziel Fournoi. Da es den ganzen Nachmittag regnet, scheint uns Ankern auf Fournoi nicht attraktiv, und wir fahren stattdessen weiter in den schon bekannten Hafen Karlovasi auf Samos. Die Kiosk-Frau am Kai begrüßt uns als Bekannte.

Bei Regen lässt sich per Tablet unter Deck gut navigieren.

Samstag 3.6.

Trotz gemischter Wetterprognosen – einige sagen Regen, andere nur Wolken, die einen West-, die anderen Nordwind an, starten wir vor 9, um noch bei Tageslicht das 47sm entfernte Chios zu etteichen, und zwar den großen Stadthafen der Inselhauptstadt.

Der Leuchtturm, ca 1km entfernt, gehört zur Türkei.

Auch hier in Chios viel Platz am Kai, nur eine Handvoll Yachten. Unsere Schweizer Nachbarn mit einer bestens ausgestatteten Alubat 44 laden uns auf ein Bier ein, und gleich sind zwei Stunden verplaudert.

Hafenmeister Stelios bestellt für uns für den nächsten Tag Diesel.

Sonntag 4.6. Chios

Der Dieselmann meint, für 70 Liter lohnt es nicht, den Tankwagen zu schicken, und schleppt stattdessen 4 Kanister an den Kai. Zum Glück bringt er eine Schlauchpumpe mit. Diese clevere Vorrichtung – schlicht ein Schlauch mit einem Rückschlagventil an einem Ende – wird in den Kanister gesteckt und durch Auf-und-ab-Bewegungen befüllt, so dass die Schwerkraft dann den Diesel absaugt.

Weil mir beim Segeln das Ruder etwas schwergängig schien, kontrolliere ich das Spiel der Steuerketten und stelle mit Schrecken fest: am Kettenschloss hat sich eine Splintfeder (ist das die richtige Bezeichnung ?) gelöst. Die Ursache ist, dass die Kettenschlösser der beiden parallel laufenden Ketten aneinander streifen und sich verhaken können. Also muss ich die Kettenschlösser andersrum einbauen. Leider fällt mir dabei als erstes ein kleines Teil in die Tiefen der Rudermechanik, ich suche von der darunterliegenden Achterkabine aus an den schwer zugänglichen Stellen mit Taschenlampe und Handykamera alles ab, eine Stunde ohne Ergebnis. Erst als ich merke, dass das Ruder nach Backbord früher als normal anschlägt, erkenne ich: das verdammte Teil ist in das Kegelgetriebe geraten – bei Ruder hart Steuerbord lässt es sich rausholen, und mit großer Sorgfalt gelingt die Reparatur.

So ist es schon halb drei, als wir bei bestem Segelwind den Hafen verlassen. Unser Ziel ist die kleine Inselgruppe Oinouses (Oinousa) im Nordosten von Chios. Zum Glück dreht der Nordwind allmählich auf NW, und wir brauchen nur einen kurzen Kreuzschlag, um die angestrebte Ankerbucht zu erreichen.

An unserem heutigen Track erkennt man gut die Winddrehung
Am Wind, ca. 14kn Wind, Speed ca. 5kn
Kurz vorm Ankerplatz eine Gruppe Delfine

Nachtrag: Party auf Chios

Fast hätte ich vergessen, unsere Partynacht in Chios zu erwähnen: Die Partymeile ist direkt am Hafen, und Eos lag ungefähr 20m von der lautesten aller Discos. Bis zum Morgegrauen durften wir miterleben, was junge Griechen anscheinend für Musik halten…