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Eos Blog 2023

Noch eine unruhige Nacht

Montag 5.6.

Ankern auf 3,5m Tiefe mit 25m Kette, Böen bis 22kn. Der Anker hielt – bis ca. drei Uhr. An der GPS-Position erkenne ich dann: wir bewegen uns mit dem heftigen Schwoien des Schiffs ganz langsam, aber stetig nach Lee. Zum Glück weg von den Felsen, aber keine gute Situation! Erstmal gebe ich mehr Kette, aber der Anker greift nicht mehr fest. Als Christel ihn gegen 3:45 hochholt, erkennt sie den Grund: ein großes Büschel Seegras. Bei Böen zwischen 18 und 24kn verlassen wir dank unseres zuverlässigen Volvo und des ebenso hilfreichen GPS-Signals bei Vollmond die Bucht und steuern an den schlecht erkennbaren Fischzuchtanlagen vorbei. Im Lee der Insel warten wir unter Motor den Sonnenaufgang ab, um dann gegen 6 Uhr den Hafen der Inselhauptstadt Oinousa anzusteuern.

Als wir endlich sicher am Kai liegen, holen wir mehrere Stunden versäumten Schlaf nach.

Nach einem kräftigen späten Frühstück erkunden wir zu Fuß das Städtchen:

Oinousa ist eine der reichsten griechischen Inseln, weil von dort mehrere der richtig reichen Reederfamilien kommen. Griechische Reeder besitzen Schiffe mit insgesamt 70 Mio BRT, so viel wie alle anderen EU-Nationen zusammen! Im Vergleich zu den bei uns unbekannten Namen Lemos, Pateras und anderen sollen Onassis und Niarchos wohl nur zweite Kategorie sein. Entsprechend glänzt der Ort mit gediegener Prosperität und herrschaftlichen Villen. Büsten und Statuen der diversen Sponsoren zieren (fast) jede Straßenecke.