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Eos Blog 2023

Patiriri – Skopelos

Mittwoch 11.10.

In der Nacht nahm der Wind zu und der Schwell ließ uns im Hafen etwas schaukeln und trotz Ruckfender hart in die Festmacher rucken. Deshalb verlassen wir mittags den Hafen und segeln nur mit Genua raumschots entspannt nach Skopelos. In der Abdeckung der Insel bleibt der Wind schwach, sonst erreicht er bis 20kn.

Bei strahlender Sonne bestätigt sich dann, was ich irgendwie schon befürchtet hatte: unsere geliebte PV-Anlage liefert keinen Ladestrom! Eine Ursache erkenne ich nicht unmittelbar, werde mich aber in Skopelos darum kümmern müssen. Zum Glück gibt es dort Ladesäulen, wir machen nahe einer fest und kramen die vor 2 Jahren etworbene Guthabenkarte hervor. Jede der Sporadeninseln hat übrigens ein eigenes inkompatibles Kartensystem, Euböa noch ein weiteres, so dass wir 4 verschieden Karten spazierenfahren…

Es stellt sich raus, dass von den drei Ladesäulen in Skopelos zwei funktionieren, aber nicht die an unserem Platz. Meine Kabel reichen auch zu keiner anderen. Die freundlichen Tschechen, die wir vorgestern trafen, bemühen sich zu helfen, sie sind im Besitz einer langen Kabelrolle, aber leider sind die Stecker nicht mit unseren kompatibel, und auch keiner unserer Adapter hilft!

Bleibt als letzte Option unser Volvo, um die Batterie zu laden. Leider saugt der Kühlschrank trotz der moderaten Temperaturen runde 30-40 Amperestunden jede Nacht.

Abends in einer Taverne sitzend, nehme ich dann per Zoom an meinem Griechischkurs der VHS teil. Die Lehrerin sitzt heute in Athen.

Donnerstag 12.10.

Der Wind blies die ganze Nacht kräftig auf unser Heck und brachte trotz des langen Wellenbrechers etwas Schwell in den Hafen.

Wir wollen eine weitere Nacht bleiben, um uns in Ruhe die PV-Anlage zu kümmern. Am Abend hatte ich mich dazu telefonisch mit Bernd beraten, wie ich vorgehen kann. Am Ladegerät kommt 20V Spannung an, trotzdem nimmt die halbleere Batterie (ca 12,0V) nur 0 bis 0,1 A auf. Nachdem wir alle Steckverbindungen außen unter den Panelen gereinigt haben, messe ich den Leitungswiderstand der langen Leitung, die durch das Biminirohr läuft, im Heck verschwindet und dann im Rumpf unter der Heckkoje, hinter Herd und Kühlschrank zum Laderegler läuft. Mein kürzlich eigens angeschafftes Multitool zeigt 15kiloOhm, ein viel zu hoher Wert! Jetzt heißt es die Schwachstelle finden. Zwei Svheuerstellen sehen verdächtig aus, sind aber nicht ursächlich. Im hintersten Heck finde ich dann ein zwei weitere Steckverbindungen, deren eine schon durch bräunliche Verfärbung erkennen lässt, dass der Strom sich hier nur unter Schmerzen durch quält. Reinigen, schmirgeln, zusammenbauen: alles geht, Batterie wird geladen!

Am Nachmittag gönnen wir uns leckeres Schokosoufflée mit Eis und Sahne, anschließend einen langen Spaziergang durch duftende Pinienwälder zum benachbarten Glysteri-Tal mit herrlichen Ausblicken.