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Eos Blog 2023

Zurück nach Volos

Dienstag 17. 10.

Wir wollen ja in Volos bürokratischen Papierkram erledigen wegen der Auflösung unserer Charterfirma – dazu unten mehr. Jedenfalls haben wir für Donnerstag einen Termin mit dem Buchhalter vereinbart und fahren deshalb zügig zurück. Von Steni Vala bis Volos sind es gut 60 Meilen, vorbei an Skopelos und Skiathos – für einen entspannten Tag etwas zu weit, vor allem weil es im Oktober nur 11 Stunden Tageslicht gibt.

Nach gut der Hälfte dieser Strecke erreichen wir am Dienstag Abend die Außenseite des Pilion und verbringen eine ruhige Ankernacht in Chondri Ammos.

Unsere Ankerbucht Chondri Ammos

Mittwoch 18. 10.

Beim Frühstück in dieser Bucht, deren wenige Häuser eher verlassen wirken, erschrecken uns laute Rufe von der Villa oberhalb unseres Liegeplatzes. In unfreundlichen Worten weist uns ein Grieche darauf hin, dass unsere Eos aufgrund einer Winddrehung seinem kleinen Motorboot auf gut 5m nahegekommen ist. Aber der Anker hält sicher, der Wind weht nur schwach, also keinerlei Gefahr; trotzdem hole ich die Kette ein paar Meter ein.

Heute nieselt es, wir vertrödeln daher den Vormittag und fahren bei nachlassendem Regen mittags weiter in den Pagasitischen Golf und dann quer durch diesen, bis wir gegen 17h in Volos festmachen, zunächst neben der fast gleichzeitig einlaufenden Sporadenfähre, denn dorthin kommt der bestellte Tankwagen für uns. Kurioserweise gibt es ja im großen Hafen von Volos keine Tankstelle für Yachten.

Am Eingang zum Golf: die Chora von Trikeri

Leider hatten wir in diesen beiden Tagen nur selten Segelwind und mussten meistens den Volvo zu Hilfe nehmen. Immerhin ist die Regenfront abgezogen, und die Segeljacken können bald wieder verstaut werden.

In manchen Teilen von Volos sind leider die Spuren der Überschwemmung vom Anfang September noch drastisch sichtbar:

Donnerstag 19. 10.

Nun soll also die Auflösung unsere griechischen Firma in die Wege geleitet werden, weil wir die Chartertätigkeit nach 16 Saisons beenden. Man hat uns schon gewarnt, dass mehrere Behörden, viele Dokumente und noch mehr Euros dazu benötigt werden.

Das erste Hindernis: der Personalausweis, mit dem ich als Verantwortlicher vor 15 Jahren bei der Steuerbehörde in Lefkas eingetragen wurde, ist längst abgelaufen und überdies vor Jahren in Athen gestohlen worden; die zuständige Dame von der hiesigen Beglaubigungsstelle ΚΕΠ ist mit meinen heutigen Dokumenten nicht zu überzeugen, dass ich der selbe bin…

Und so geht es weiter, am

Freitag 20.10.

stellt sich nach vielen Telefonaten heraus, dass außer der Firma Genua Yachting in Volos und unserem Steuerberater mindestens die folgenden Stellen kontaktiert und koordiniert werden müssen: ein Ministerium in Athen, die Hafenbehörde in Lefkas, die dortige Steuerbehörde, oder vielleicht doch eher die in Volos, evtl. auch noch ein Agent in Athen, dessen Funktion mir schleierhaft bleibt.

Jetzt fahren wir erstmal bei bestem Wetter für das Wochenende nochmal raus in den Golf, am Montag geht dann der kafkaeske Wahnsinn weiter.

Der Hafen im Morgendunst