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8 Beaufort

Montag 16.10.

Wie vorhergesagt kommt über Nacht Wind, aber gleich mehr als wir brauchen. Immerhin lässt er uns ausschlafen, erst beim Frühstück pfeift es so auf unsere (Steuerbord-)Seite, dass ich noch eine Spring nach Luv setze, und außerdem gerne Kostas‘ Angebot annehme, seine stabile Muring zu nutzen. Zwar dürfte unser Anker mit 40m Kette ausreichen, aber die zusätzliche starke Trosse gibt zumindest gefühlt noch mehr Sicherheit.

So verbringen wir den Vormittag mit einem kleinen Spaziergang, Lesen, etwas bezahlter Arbeit am Tablet und plaudern mit Kostas.

Als es um 15h noch kaum nachgelassen hat (in Böen 36kn), entscheiden wir, eine weitere Nacht zu bleiben, denn vor Sonnenuntergang würden wir den sicheren Hafen nur knapp erreichen. Kurz danach lässt der Wind deutlich nach – Poseidon hat uns mal wieder ausgetrickst…

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Heimkehr

Am Montag früh geht es bei ruhigem Wetter 19 Meilen quer über den Golf zurück nach Volos, das wir gegen 11 Uhr erreichen. Als letztes Highlight zieht eine Gruppe Delphine nahe am Boot vorbei. Im Hafen wird zuerst aufgetankt: wegen des schwachen Winds haben wir diesmal insgesamt (inkl. Nachtanken unterwegs) über 160 Liter Diesel verbraucht. Wie gewohnt sind wir den ganzen Nachmittag damit beschäftigt, das Boot wieder charter-bereit zu machen, das heißt unsere persönlichen Sachen in Kisten und Taschen räumen, die erst nach mehrfacher Anforderung aus dem Lager geholt werden. Das Team von Genua Yachting ist wie immer freundlich und hilfsbereit, aber leider auch unterbesetzt und gestresst, seit kürzlich auch die zweite Büro-Dame wegen akuter Schwangerschaftsprobleme ausgefallen ist.

Nebenbei haben wir noch das zweifelhafte Vergnügen die ohrenbetäubende Meisterschaft der Jet-Ski-Raser aus nächster Nähe neben dem Hafen verfolgen zu können.

Am Mittwoch bringt uns Condor heim nach München. Wir waren im ganzen 31 Tage unterwegs, davon 26 auf See, haben 651 Seemeilen zurückgelegt, 10 Inseln besucht, davon 4 zum ersten Mal.

Hier nochmal die Karte vom gesamten Törnverlauf.

Nachtrag: durch ein Versehen wurde der Blogbeitrag aus Mourtos zunächst nicht veröffentlicht. Er ist jetzt online.

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Stürmischer Abschluss

Man sollte die Ankerbucht nicht vor dem Abend loben: Montag gegen 18 Uhr kommt das nächste Gewitter mit Böen von über 30 kn direkt in unsere Bucht. Wie verlassen den Ankerplatz unter Motor, kämpfen dabei mit der Ankerkette, die mehrmals aus der Führung springt und sich auch am Rumpf verklemmt. Bei nur drei Meter Wassertiefe am Ankerplatz müssen wir das Boot vom nahen Ufer freihalten, aber unser Volvo tut brav seine Arbeit.

Gegen 20 Uhr erreichen wir endlich die besser geschützte Bucht von Vathoudi, der Wind legt sich und wir dürfen auf eine ruhige Nacht hoffen.

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Die Segel-Bilanz wird besser

Seit wir am Donnerstag Alonnisos verlassen haben, hat der Wind ein Einsehen und gönnt uns viele schöne Segelstunden.

Online-Griechischkurs der VHS, heute in Alonnisos

Auf Skantzoura treffen wir die deutsche Langzeitseglerin Susanne; sie leiht Niko ihr SUP.

Hochzeitsgesellschaft auf der Insel Tsoungria (nahe Skiathos)
Skiathos: der Graureiher liebt die Ankerkette!

Sonntag Morgen gehen Vroni und Niko in Skiathos von Bord, wir segeln weiter Richtung Golf von Volos.

Beinahe-Kollision

Als wir mittags in der Bucht Chondri Ammos (Außenseite der Trikeri-Halbinsel) in der Nähe zweier Sailing-Holiday-Charteryachten ankern, treibt eine davon auf uns zu. Als ihr Heck schon unsere Ankerkette streift, kann ich mit Motorhilfe eine Kollision noch verhindern. Die britischen Segler, Teil einer Flotille, hatten offensichtlich nur wenige Meter Kette gesteckt. Nach dem Vorfall verlassen sie die Bucht.

Wir segeln noch mit achterlichem Wind weiter bis nach Kottes im Golf von Volos. Den idyllischen Fischerhafen erreichen wir erst nach 20 Uhr, treffen dort zufällig Alex von Genua Yachting mit Familie, und essen Meze mit Ouzo in der Hafen-Taverne.

Montag zieht ein Gewitter in der Nähe durch und bringt uns etwas Regen, den wir im Hafen abwettern.

Bald ist wieder Badewetter, das Wasserthermometer zeigt inzwischen gute 26° – gemessen in 50cm Tiefe !

In der Bucht Varelia (Trikeri-Halbinsel)
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Sommerliches „Buchteln“ im Meeresschutzgebiet

Wenn es im Blog drei Tage nichts Neues gab, liegt das nicht nur an meiner Faulheit – in den letzten Tagen waren wir großteils ohne Internet.

Nach einem nachmittäglichen Stopp in unserer Lieblingsbucht Steni Vala (Alonissos) fahren wir am Montag nach Kyra Panagia in die gleichnamige Bucht im Südwesten dieser besonderen Insel.

Bei ruhigen Wetter werden Manöver geübt
Mit Landleine legen wir an den steilen Felsen an

Auf Kyra Panagia leben mehrere tausend Ziegen und zwei Mönche. In einer schweißtreibenden Wanderung von 90 Minuten erreichen wir (Dienstag) das Kloster.

Der freundliche Mönch Charitos erzählt uns von der 1000jährigen Geschichte des Klosters. Er bewirtet uns mit Loukoumi und Tsipouro, und schenkt uns ein leckeres selbstgebackenes Brot.

Wassertemperatur 25° C

Dienstag übernachten wir in der herrlichen Planitis-Bucht, dann geht es Mittwoch wieder südwärts mit schönem Segelwind, zurück nach Alonissos.

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Zu viert in den Sporaden

Schon wieder drei Tage vergangen – Zeit für einen neuen Eintrag. Im kleinen Fischerhafen gibt es Freitag Abend leckeren, nicht ganz billigen Fisch. Samstag Vormittag unternehmen wir eine Wanderung zum Kap Amarantos mit toller Aussicht auf die teils mit Pinien bewachsene Felsküste.

Bizarr, aber lecker: gegrillter Drachenkopffisch (Skorpino)

Auf dem Weg von Agnontas nach Loutraki (Glossa) an Skopelos‘ Westseite gibt es endlich mal wieder guten Segelwind, wenn auch nur für wenige Stunden.

Der Flying Dolphin bringt unsere neuen Mitsegler Vroni und Niko nach Loutraki.

Für Sonntag ist Wind angesagt – leider kommt er zunächst nur schwach aus allen möglichen Richtungen, und es steht eine unangenehm kabbelige See. Erst gegen 15Uhr setzt sich der angekündigte Südost mit ordentlichen 15 bis 20 Knoten durch, wir verbessern unsere Segelbilanz, erreichen gegen 17:30 einen Ankerplatz in det Vasiliki-Bucht von Peristera, und bekommen am Abend noch ein paar Regentropfen ab.

Immerhin hat auch unser Segelneuling Vroni die Schaukelei tapfer überstanden.

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Kurs West 3 – zurück im Heimatrevier

Ag. Evstratios: Kunst an der Hafenmole
Ag. Evstratios 5 Uhr 30: die große Fähre von Piräus kommt an

Auch am Donnerstag hat der Windgott kein Einsehen, und wir tuckern den ganzen Tag über eine Ententeich-ähnliche Ägäis. Das Highlight des Tages ist eine Begegnung mit einer großen Meeresschildkröte, die etwa 20 m neben unserem Kurs friedlich im Wasser schwimmt.

Am Abend erreichen wir die Insel Peristera und finden einen herrlichen Ankerplatz zwischen Felsen. (O. Xero)

Zur Krönung des Himmelfahrtstages zeigt sich am Abend ein großartiger mondloser Sternenhimmel inklusive Milchstraße, wie wir ihn lange nicht gesehen haben. Vom Land dringen die ganze Nacht etwas unheimliche Schreie von unbekannten wilden Tieren zu uns, und im Wasser können wir wieder mal das faszinierende Meeresleuchten beobachten. Besser geht’s nicht…

In der Bucht Ormos Xero
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Kurs West – 2 Agios Evstratios

Wir schonen weiter unsere Segel und lassen uns heute bei nahezu Windstille von unserem treuen Volvo 9 Stunden weiter nach Westen schieben.

Wenn sich die Luft überhaupt bewegt, dann in unserer Richtung mit etwa unserer Geschwindigkeit – d.h. es fühlt sich erst recht wie völlige Flaute an! Dementsprechend wird unser Segelanteil an den zurückgelegten Meilen immer dünner…

Dafür ist die Wassertemperatur inzwischen recht angenehm und wir können heute morgens und abends im Meer schwimmen.

Unser Tagesziel, die ca. 10km lange Insel Agios Evstratios erreichen wir kurz nach 17Uhr. Es gibt hier ein einziges Dorf mit knapp 300 Einwohnern. Es wurde nach einem Erdbeben 1968 teils neu aufgebaut. Im 20. Jahrhundert war Ag. Evstratios lange eine Insel von politisch Verbannten.

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Kurs West 1 – Sigri/Lesbos

Mit Mithimna haben wir den östlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Seit heute früh geht es wieder zurück Richtung Sporaden. Bei gewohnt schwachem Wind konnten wir immerhin einige Stunden segeln, bevor wieder der Volvo zum Einsatz kam.

Für einen Badestopp fanden wir eine herrliche Bucht nahe der NW-Ecke von Lesbos, namenlos, offline und total einsam, und verbrachten dort den Nachmittag, um schließlich für die Nacht zu dem kleinen Ort Sigri weiterzufahren.

Von hier wollen wir morgen die Überfahrt starten – voraussichtlich mit Motor und mit einer Übernachtung in Evstratios. Der direkte Weg zu den östlichsten der Nördlichem Sporaden erscheint uns mit über 16 Stunden zu lang.

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Die Hauptstadt von Lesbos: Mytilini

Montag lassen wir die EOS im Hafen und fahren mit einem Mietauto nach Mytilini, der Inselhauptstadt mit knapp 40000 Einwohnern und täglicher Fähre nach Piräus. Kurz vor der Hauptstadt passieren wir das eingezäunte „new camp“, das errichtet wurde, nachdem das berüchtigte Lager in Moria abgebrannt wurde.

Auch hier in Mytilini ist die Festung das bedeutendste historische Bauwerk. Die Insel war ja nacheinander unter byzantinischer, genuesischer und 5 Jahrhunderte osmanischer Herrschaft, bevor sie 1912 zu Griechenland kam.

Hafen Mytillini mit Schnellboot der Küstenwache